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Eiersheim

1233 erstmalig urkundlich erwähnt

Auf der Gemarkung Eiersheim entspringt der Maisenbach, der einem anmutigen Tälchen den Namen gibt und bei der Gamburger Mühle in die Tauber mündet. Bei der Unwetterkatastrophe im Mai 1911 führte der sonst so ruhige Bach gewaltige Wassermassen mit sich und richtete bei der genannten Mühle große Verheerungen an.

Der Name des Ortes Eiersheim wird in der Urkunde vom Jahre 1248 als "Iserhem" aufgeführt und kommt vom "Heim des Iser" her. In frühester Zeit gehörte das Dorf den Grafen von Wertheim, später den Herren von Rieneck. Danach war es bis 1803 kurmainzisch und bis 1806 leiningisch.. Im gleichen Jahr kam der Ort an Baden. Eiersheim gehört seit Jahrhunderten zum Amt Tauberbischofsheim.

Die jetzige Kirche "St. Margaretha" wurde 1831 im Empirestil erbaut und hundert Jahre später erneuert. Wie Oechelhäuser feststellte, besitzt sie in ihrem nördlich vom Langhaus stehenden Turm einen Rest des alten, bereits 1515 beglaubigten Gotteshaus. An der Nordwand der Kirche befindet sich ein schönes frühgotisches Sakramentshäuschen. Die alten Glocken aus den Jahren 1494 und 1506 haben beide Weltkriege glücklich überstanden; sie stammen von dem Heidelberger Glockengießer Lachmann, der um 1520 gestorben ist. Die Glocken dieses Meisters zeigen die gotische Beschriftung mit kleinen Buchstaben, die so genannte Minuskelschrift. Im Ort ist ein schönes Fachwerkhaus aus dem Jahre 1712 anzutreffen.

Die Einwohnerzahl von Eiersheim wurde 1825 mit 504 und 1925 mit 515 festgestellt. Von 1939 bis 1946 sind 213 Personen zugezogen. Die Altbürger sind 70 v. H., die Neubürger, 30 v.H. der Bevölkerung stark. 95 v. H. der Einwohnerschaft bekennen sich zur katholischen und 5 v. H. zur evangelischen Kirche. Von den 438 Erwerbspersonen zählen 84 v. H. zur Landwirtschaft, 10 v. H. zum Handwerk und Handel und 6 v. H. zu anderen Berufen.

Die Eiersheimer Gemarkung war früher reichlich mit Rebstöcken bepflanzt. In einer alten Chronik ist vermerkt, dass der Wein von Eiersheim einst auf der kaiserlichen Tafel in Frankfurt am Main aufgetragen worden ist.

Auf der Höhe südlich des Dorfes sieht man dicht beieinander drei alte Bildstöcke. Die Hohe Straße, die in der Nähe vorbeiführt, war einst Zeuge eines lebhaften Verkehrs. Dort, wo die alte Straße nach Wolferstetten abzweigt, stand ehemals der "Geleitsbaum". Bis hierher hatte Bischofsheim zur Sicherung des Verkehrs auf dieser Straße das Geleit zu geben; von da ab war Külsheim für den Schutz verantwortlich. Der gesamte Fuß - und Fahrwerksverkehr von Tauberbischofsheim nach Miltenberg ging in jenen Tagen über diese Straße am Landturm bei Wolferstetten vorbei. Die heutige Straße nach Külsheim durch das untere Taubenloch ist erst vor etwa hundert Jahren erbaut worden.

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